Jüdische Beteiligung am organisierten kommunistischen Widerstand
„Organisierter Widerstand“ meint, dass sich Menschen zur Bekämpfung des NS-Systems zusammenschlossen. Widerstandsgruppen gab es in verschiedenen politischen Lagern. Trotz unterschiedlicher Weltanschauungen einte sie der Wille, den NS-Terror zu beenden.
Die größte Gruppierung in Wien war der kommunistische Widerstand. Seine Mitglieder waren nicht selten ehemalige Sozialdemokrat:innen, die ein neues politisches Zuhause suchten. Das Ziel der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) war zunächst die Wiederherstellung der demokratischen Republik. Dazu organisierten sich Aktivist:innen in sogenannten Zellen, sammelten Spenden zur Unterstützung Gefangener oder verbreiteten Flugblätter. 90% aller illegalen Druckwerke waren von ihnen. Sie ähneln dem oben zu sehenden Streuzettel der KPÖ: Aktivist:innen verteilten sie 1938 und riefen Leser:innen dazu auf, sich dem Widerstand anzuschließen. Die Gestapo hatte jedoch bis zum Jahr 1943 die meisten Gruppen aufgedeckt und über 6.000 kommunistische Widerstandskämpfer:innen verhaftet. Der Sturz des NS-Regimes ist ihnen nicht gelungen. Trotzdem sind ihre Geschichten Beweise dafür, dass sich einige wenige Menschen in Österreich aktiv gegen das NS-Unrecht gestellt haben.
In den Reihen des kommunistischen Widerstands kämpften auch Menschen mit jüdischem Familienhintergrund. Auch wenn sie sich in erster Linie als Kommunist:innen fühlten – auch das war jüdischer Widerstand.