Diese Fotografie zeigt, wie jüdische Menschen nach dem „Anschluss“ dazu gezwungen werden, Parolen zu entfernen und wie Nachbar:innen dabei zusehen. Lokale NS-Funktionäre initiierten diese Demütigungen, die Bevölkerung beteiligte sich aktiv.
Nur eine Minderheit stellte sich gegen das NS-Regime. Grund dafür war nicht nur Angstmache und Terror, sondern auch breite Zustimmung für die NS-Weltanschauung. Im Alltag konnte das Regime große Teile der Bevölkerung durch soziale Versprechen, Kriegserfolge und Propaganda für sich gewinnen. Auch wegen des verankerten Antisemitismus fanden sich viele mit Diskriminierungen gegenüber Jüdinnen und Juden ab oder hießen sie gut.
Um von Widerstandshandlungen zu erfahren, war die Gestapo auf das Mitmachen der Bevölkerung angewiesen. Für Widerständige bedeutete das, mit Spionage und Verrat durch Nachbar:innen zu rechnen.