Bei der „Mischlingsliga“ handelte es sich um junge Menschen, die in Wien während der NS-Zeit als „jüdisch“ verfolgt wurden. Als Antwort darauf haben sie sich zusammengeschlossen. Der Name verweist darauf, dass die Gruppenmitglieder vorwiegend jüdische „Mischlinge“ waren, d.h. in den Augen der Nazis einen „jüdischen“ und einen „arischen“ Elternteil hatten. Sie waren dadurch grundsätzlich vor einer Deportation in ein Vernichtungslager geschützt, aber auch sie traf antisemitische Diskriminierung.
Die „Mischlingsliga“ war die einzige für Wien bekannte organisierte jüdische Widerstandsgruppe. Sie ging aus einer Vorfeldorganisation des Kommunistischen Jugendverbandes (KJV) hervor
Wie andere Widerstandsgruppen verfolgte die „Mischlingsliga“ das Ziel, die NS-Herrschaft zu stürzen, wozu sie ebenfalls regimekritische Flugzettel verbreiteten. Zur politischen Bildung reichten einige junge Frauen verbotene Bücher weiter, die sie als Zwangsarbeiterinnen bei einer Müllsammelstelle, wo auch Martin Vogel eingesetzt war, an sich nahmen. In der Hoffnung, der Isolierung innerhalb der Bevölkerung zu entkommen, schlossen sich junge Menschen dieser Gruppe an.
Bei der Wahl des Namens „Mischlingsliga“ haben die Mitglieder einen abwertenden, rassistischen NS-Begriff aufgegriffen.
- Warum glaubst du haben diese jungen Menschen sich diesen Namen gegeben?