Die Menschen, die diesen Tempel errichteten, lassen uns erkennen, wie vielfältig das religiöse Leben und die kulturellen Hintergründe der jüdischen Gemeinden sind.
Es kann zwischen aschkenasischem und sephardischem Judentum unterschieden werden. Aschkenasische Jüd:innen sind jüdische Menschen, deren Vorfahren in Mittel-, Nord- und Osteuropa lebten. Sephardische Jüd:innen sind Nachfahren von Menschen, die in Spanien, Portugal, Gebieten des ehemaligen osmanischen Reichs oder am Balkan lebten. Der Begriff "Sephardisch" leitet sich vom hebräischen Wort "Sefarad" ab, was Spanien bedeutet.
Warum hieß der Tempel der Sephardischen Gemeinde „Türkischer Tempel“?
Sephardische Jüd:innen sind Nachfahren von Menschen, die im Mittelalter in Spanien (bis 1492) und Portugal (bis 1496) lebten, aber von dort brutal vertrieben wurden. Viele von ihnen flohen in das Osmanische Reich und lebten am Balkan. Nach den Osmanenkriegen entstand in Wien eine dauerhafte sephardisch-türkische Siedlung. Hier errichteten sie einen Tempel.