Vor ca. 100 Jahren (1919) lebten 90% der jüdischen Bevölkerung Österreichs in Wien. Eines der am stärksten von Jüd:innen geprägten Viertel war und ist die Leopoldstadt, die sogenannte „Mazzesinsel“.
In diesem Video wirst du Gertrude Werner über ihre Kindheit sprechen hören.
Gertrude Werner wurde 1912 in eine liberal-jüdische Familie geboren. Sie wuchs im 2. Bezirk auf, war zuerst in der sozialistischen Jugend und nach deren Verbot in der zionistisch-sozialistischen Bewegung Poale Zion aktiv. Werner und ihre drei Schwestern flüchteten 1938/1939 aus Wien, bis Kriegsende blieb sie in England. Ihre Eltern entschieden sich in Wien zu bleiben und wurden von den Nationalsozialisten ermordet. 1946 kehrte Werner nach Wien zurück, wo sie später unter anderem für den Österreichischen Friedensrat arbeitete. Dieses Interview wurde 1997 in Wien von der USC Shoah Foundation aufgezeichnet.