Jüdisches Leben im 2. Wiener Gemeindebezirk vor der Shoah

Die Tafel

Im Gedenken

כאן עמד בית הכנסת הטורקי של העדה הספרדית, שנבנה בין השנים 1885-1887 ונהרס ב-ט"ז בחשון תרצ"ט.

Hier stand der Türkische Tempel der sephardischen Gemeinde, erbaut in den Jahren 1885 – 1887 und zerstört am 10. November 1938

Die Synagoge in der Zirkusgasse 22

In der Zirkusgasse 22 befand sich bis 1938 der Hauptsitz der sephardisch-türkischen Gemeinde in Wien. 1885 – 1887 ließ diese an der Stelle, an der heute der Gemeindebau steht, eine Synagoge errichten, den sogenannten Türkischen Tempel. Mit der Planung wurde der Wiener Architekt Hugo Ritter von Wiedenfeld (1852 – 1925) beauftragt. Er hatte sich auf den neo-maurischen Baustil spezialisiert, mit orientalischen geprägten Elementen wie Bögen und Mosaiken.

Ein Gefeiertes Kunstwerk

Auch der Entwurf der Synagoge orientiert sich an der maurischen Architektur, vor allem an der spanischen Alhambra – wohl eine Reverenz an die ursprünglich aus Spanien stammenden sephardischen Juden. Der Tempel wurde am 18. September 1887 im Rahmen einer festlichen Zeremonie eingeweiht. An der Straßenfront befand sich ein imposantes Steinportal mit minarettartigen Türmchen, durch das man zunächst einen Vorhof betrat. Dahinter erhob sich die reich verzierte Fassade des Tempels, darüber eine zwölf Meter hohe Kuppel mit sternförmigen Fensteröffnungen. Der achteckige Betraum war in Marmor und Gold gehalten. Insgesamt bot das Gebäude über 600 Gläubigen Platz und war damit die größte türkische Synagoge in Europa. Als einer der prachtvollsten Tempel Mitteleuropas gefeiert, diente sie als Vorbild für viele andere sephardische Tempel.


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