Auf den Spuren der Cottbuser Juden

Jüdische Geschäfte werden “arisiert”

Ungefähr dort, wo heute die Stolpersteine für die Familie Stenschewski liegen (Schlosskirchplatz 3), muss das von den Nationalsozialisten enteignete Wein- und Spirituosengeschäft von Max Schindlers Vater gewesen sein. Max Schindler erinnerte sich später, dass es in der Nähe des Kaufhauses Schocken lag. Das Kaufhaus Schocken hatte einen jüdischen Inhaber und wurde wie das Geschäft von Max Schindlers Vater von den Nazis „arisiert“. Der größte Teil des Gebäudes wurde im Krieg zerstört. Nur der Teil mit dem Logo blieb erhalten.

Aber im Krieg wurde weit mehr zerstört als Gebäude. Die jüdische Gemeinde der Stadt Cottbus wurde fast vollständig ausgelöscht. Im April 1942 wurden zahlreiche Cottbuser Juden ins Warschauer Ghetto deportiert, am 24. August 1942 die Bewohner der „Judenhäuser“ ins Ghetto Theresienstadt. Nach dem Ende des Krieges 1945 lebten von der 1933 fast 400 Mitglieder starken jüdischen Gemeinde noch zwölf Menschen in Cottbus. Wie in vielen anderen Städten wird heute auch in Cottbus mit „Stolpersteinen“ an die deportierten und ermordeten jüdischen Bürger erinnert. Bislang wurden etwa 80 Stolpersteine in Cottbus verlegt.


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