In Neumüllers Erzählung kommt vor, dass Einäscherungen nicht immer im KZ Mauthausen stattfanden. Von 1938 bis Mai 1940 wurden ca. 2.100 Tote nach Steyr, manche nach Linz gebracht, weil es in Mauthausen keine Leichenverbrennungsöfen gab. Für die Betreiber der Krematorien in Steyr und Linz war das ein lukratives Geschäft.
Im KZ Mauthausen wurden insgesamt drei Krematorien gebaut. Das erste (1940) und zweite (1942) von der Firma H. Kori GmbH. Das dritte Krematorium wurde von J.A. Topf & Söhne (1945) errichtet. Das Ziel der SS war es, so viele Leichen so schnell wie möglich zu verbrennen.
Nach dem Ende des ZweitenWeltkriegs wurden die Krematorien von den Alliierten als Beweise der Massengewalt gesehen und alle Details dokumentiert. Ein paar Mitarbeiter der Firma Topf & Söhne wurden wegen ihrer Beteiligung am Holocaust vor Gericht gestellt. Kori wurde nie detailliert untersucht. Topf & Söhne existierte bis 1996, Kori bis 2012.
Für die überlebenden Häftlinge wurden die Räume, in denen die Krematorien standen, rasch zu zentralen Orten des Gedenkens. Weil es keine Grabstätten gab, wurden und werden die Öfen, in denen die Leiber der Toten verbrannt wurden, zum Gedenken genutzt. Zusätzlich wurden für die Opfer der Konzentrationslager Denkmäler errichtet. Manche erinnern in ihrer Form an Krematorien und Rauchfänge.