Die Marktgemeinde Mauthausen liegt an der Donau, etwa 20 km von Linz (Oberösterreich) entfernt. Die SS beschloss gemeinsam mit anderen nationalsozialistischen Organisationen im März 1938 auf einem dem Ort Mauthausen nahegelegenen Hügel ein Konzentrationslager zu errichten. Entscheidend waren die Steinbrüche in der Gegend. Die ersten Gefangenen wurden im August 1938 von Dachau nach Mauthausen überstellt. Die anfängliche Aufgabe der Häftlinge war, das Lager zu errichten und die Granitsteinbrüche in Betrieb zu nehmen.
Der anfängliche Zweck des KZ Mauthausen war die Inhaftierung von politischen Gegnern und von Menschen, die in der nationalsozialistischen Ideologie als „Kriminelle“ und „Asoziale“ galten. Zu Beginn waren in Mauthausen beinah ausschließlich Männer aus dem Gebiet des Deutschen Reichs inhaftiert. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Menschen aus Polen und der Sowjetunion rasch zu den größten Häftlingsgruppen im Lager. Im KZ Mauthausen waren Männer, Frauen und Kinder aus über 40 Ländern inhaftiert.
Insgesamt wurden etwa 190.000 Menschen im KZ Mauthausen und seinen vielen Außenlagern eingesperrt. Mindestens 90.000 von ihnen überlebten die Lager nicht.