Jüdisches Leben in Londorf

Ruth Wertheims Erinnerungen

Hier sehen wir die Berichte von Elaine Simonson und Lawrence Bacow, den Kindern von Ruth Wertheim. Viele Nachkommen aus Familien, die Angehörige im Holocaust verloren haben, beschreiben es ähnlich: Wo ein Ort fehlt, mussten andere Wege des Gedenkens gefunden werden. Doch davor besteht oft lange Schweigen und Schmerz in der Familie.

Schau dir das Video an und lese den kurzen Text zu Ruth Wertheim, bevor du die Fragen beantwortest.

Ruth Wertheim (1927-1994) wurde am 28. März 1927 in Gießen als Tochter von Leopold (1891-1944) und Emma Wertheim (1896-1944) geboren. Vor dem Krieg lebte Ruth mit ihren Eltern, ihrem Großvater und ihrer älteren Schwester, Ingeborg Wertheim (1923-1942), in Londorf. Ihr Vater und ihr Großvater arbeiteten zusammen als Viehhändler. Ihr Vater war ein Veteran des Ersten Weltkriegs, der im Kampf seinen Arm verloren hatte. Am 27. September 1942 wurden Ruth, ihre Eltern und ihr Großvater von Darmstadt aus in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, wo sie bis Oktober 1944 blieben. Während ihres Aufenthalts in Theresienstadt arbeitete Ruth auf einem Bauernhof außerhalb des Lagers und konnte Gemüse für ihre Familie schmuggeln. Im Oktober 1944 wurden Ruth und ihre Eltern in das Konzentrations- und Todeslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Ruth war fünf Wochen lang im KZ Auschwitz, bevor sie in das Zwangsarbeitslager Merzdorf geschickt wurde. Nach der Befreiung des Lagers und ihrer Genesung im Krankenhaus kehrte Ruth in ihren Heimatort Londorf zurück und stellte fest, dass in ihrem Haus eine andere Familie aus Londorf lebte. Im Juli 1946 wanderte Ruth, als einzige Überlebende ihrer Familie, in die Vereinigten Staaten aus. Sie heiratete Mitchell Seldon Bacow (1915-2007) und sie bekamen Lawrence Seldon Bacow und Elaine Simonson.


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