Das jüdische Luzern 1933-1945

Interview Glenn Bermann

Der Überlebende Glenn Bermann kam als junger Flüchtling nach Luzern und lebte dort in der Nähe der Synagoge.

Glenn Bermann wurde am 3. Dezember 1930 als Einzelkind in Luxemburg geboren. Er wuchs nicht sehr religiös auf. Seine Familie besuchte die Synagoge etwa dreimal pro Jahr. Als die deutschen Truppen 1940 Luxemburg erreichten, flüchteten er und seine Eltern mit dem Auto an die französische Grenze. Sie schafften es über die Grenze und konnten bei seinem Onkel übernachten. Als die deutschen Truppen aber auch hier näher rückten, fuhren sie weiter. Im unbesetzten Teil Frankreichs, in der Gemeinde Barbotan, konnten sie sich dann für einige Zeit niederlassen. Dort besuchte Glenn Bermann eine katholische Schule. Im Winter 1942/43 flüchteten sie weiter in Richtung Schweiz, da sich die deutschen Besatzer erneut näherten. In der Nähe von Chamonix gelang ihnen der Grenzübertritt in die Schweiz, wo sie in einem Auffanglager interniert wurden. Dort blieben sie vier Wochen, bis Glenn dann zur jüdisch-orthodox Familie Erlanger nach Luzern gebracht wurde. So wurde Glenn Bermann in Luzern mit den Ritualen und Lebensweisen des orthodoxen Judentums vertraut gemacht. Dort hatte er auch seine Bar Mitzwa, an welcher nach jüdischem Glauben seine Religionsmündigkeit eintrat. Im Interview-Ausschnitt erzählt er, wie er den Alltag bei der Familie Erlanger erlebte.


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